Am 19. Dezember 1974 geht Prinz Claus, zusammen mit Bürgermeister De Wit, über die Huiswaarderbrug, die er gerade eröffnet hat. Darauf hatte man sehnlichst gewartet, denn Alkmaar-Nord ist dann mit den beiden Vierteln Huiswaard schon längst bewohnt. Wer ins Zentrum möchte, und zu Fuß oder mit dem Rad keinen Umweg machen will, geht heimlich über die Eisenbahnbrücke. Weder Gitter und Absperrungen noch Verbotsschilder können das verhindern. Alkmaar fühlt sich durch den hohen Besuch geehrt. Er unterstreicht die anspruchsvollen Stadterweiterungspläne. Und die waren auch notwendig. Nach dem Krieg gibt es in der Stadt Wohnungsnot. Außerdem sahen die Behörden Alkmaar als ´Wachstumskern´, wo die vielen Wohnungsuchenden aus der ´Randstad´, meistens Amsterdam, ein neues Zuhause finden konnten. Die Erweiterung wird zunächst mit neuen Vierteln an der West- und Südseite der Stadt realisiert: Hoefplan, Kooimeer und Nieuw Overdie. Kirchen und Schulen folgen den Häusern: Vrijheidskerk und Don Boscokerk zum Beispiel. Und was die Schulen angeht u.a. Willem Blaeu. Schade übrigens, dass die Don Boscokirche 2007 schon wieder einem Apartment-Komplex weichen muss, der nie gebaut wurde. Und dann gibt es in Alkmaar kein Bauland mehr. 1972 werden Koedijk und Oudorp als selbständige Gemeinden aufgelöst und in Alkmaar eingemeindet. Dasselbe gilt für einen Teil von St. Pancras. Von dem Jahr an verfolgt Alkmaar mit dem neuen Raum eine Dual-Politik: Stadterneuerung neben Stadterweiterung. Aber die Einwohner des Bahnviertels widersetzen sich kräftig, wenn Erneuerung bei ihnen Abbruch bedeutet. Genauso wenig wie sich der östliche Stadtteil willig zur Schlachtbank führen ließ, steigt auch das Bahnviertel auf die Barrikaden. Dem verdanken wir heute noch ein hübsches, malerisches Viertel, wo sich die neuen, jungen Eigentümer für den Erhalt und die Atmosphäre der gemütlichen Straßen viel Mühe geben. Wenn wir den Blick nach Norden wenden, erkennen wir Huiswaard 1 an den Hochhäusern. Huiswaard 2 wird in kleinerem Maßstab eingerichtet, mit einer großen Diversität an Wohnungstypen. Das wird auch der Kurs für den Rest von Alkmaar-Nord sein, bis einschließlich Daalmeer beim Geestmerambacht, das als Wohngebiet insgesamt größer geworden ist als das ´alte´ Alkmaar. Das größte Einkaufszentrum heißt De Mare. Jan Arentsz, Dalton und Clusius sind dort die großen weiterführenden Schulen.